Presseveröffentlichungen

Die OTZ Jena berichtete am 08.12.2015 wie folgt: 

Von Anett Eger

Im Lindwurm Lindig gibt es einiges zu entdecken: Weihnachtsbaum hängt Kopf

Der Lindwurm in Lindig ist im Sommer wie im Winter eine Attraktion. In der Weihnachtszeit kann im Inneren geschlemmt und gerätselt werden.

alte Kartoffelpresse

Eine 150 Jahre alte Kartoffelpresse. Foto: Annett Eger

Lindig. Was auf dem ersten Blick wie ein Schaukelpferd aussieht, hat im Lehmhof in Lindig schon so manchen Gast zum Grübeln gebracht. An dieser Stelle sei verraten, dass es sich um eine 150 Jahre alte Kartoffelpresse handelt. Geknackt ist damit das Rätsel, das Besucher des Lindwurmes lösen können jedoch noch nicht. Hofinhaberin Sylvia Otto hat 14 historische Gerätschaften der Ausstellung aus den Bereichen Holz- oder Metallverarbeitung, Tierhaltung und Haushalt ausgewählt, deren Funktionsweise Gäste erraten können. „Das ist immer ein riesen Spaß, der Jung und Alt gleichermaßen anspricht“, sagt sie.

Die Ausstellung, die Werkzeuge zeigt, die allesamt auf dem Hof einmal in Benutzung waren, ist etwa seit einem halben Jahr zu sehen. Jetzt in der Adventszeit können sich Besucher nicht nur an Kaffeeröster, Wetzstein oder den Hörnern der letzten Ochsen des Hofes erfreuen, Sylvia Otto und ihr Team haben den Lindwurm weihnachtlich herausgeputzt. Verschiedene Dekorationen haben sie sich einfallen lassen und haben auch hier auf ländliche Traditionen geachtet. So hängt unter anderem ein Weihnachtbaum Kopf über von der Decke. „Vor 150 Jahren war das aus Platzgründen auf dem Land üblich“, sagt Sylvia Otto, die auch verrät, dass sich am 19. Dezember ab 14 Uhr der Weihnachtsmann im Lehmhof angekündigt hat.


Der Allgemeine Anzeiger Jena berichtete am 04.11.2015 wie folgt: 

Bad in der Lehm-Suhle

Wellness-Trend: Immer mehr Thüringer wälzen sich nackt im Schlamm

Von Friedhelm Berger

Ob gestresste Manager, erschöpfte Erzieherinnen und Mütter, gesundheitsbewusste Mediziner, verletzte Sportler oder rheumageplagte Geistliche – sie alle tun es: Sie wälzen sich regelmäßig nackt im Schlamm. Und fühlen sich dabei sauwohl. „Bad in der Lehm-Suhle“ heißt der neue Trend und ist in Thüringen unter anderem in Lindig bei Kahla möglich. „Das Lehm-Bad ist im Gegensatz zu Moor- oder Naturfango-Anwendungen ein Kaltbad“, erklärt Lehm-Expertin Sylvia Otto, die ein Verfechterin von bewährten Naturheilverfahren ist. „Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit des Lehms stellt sich bereits kurz nach dem Einstieg in die Lehm-Suhle ein Wärmegleichgewicht ein.

Lehmbad

Wohlfühl-Effekt: Ein Nacktbad in der Lehm-Suhle in Lindig. Nach der Anwendung wird der Lehm-Brei mit einem Schaber vom Körper entfernt. Fotos: Friedhelm Berger

. An den alkalisch reagierenden Lehm kann die Haut Säuren abgeben und entgiften. Während des Bades erzeugt die Schwere des Lehms außerdem einen verstärkten Rückzug des Blutes in die inneren Organe, verbessert den Stoffwechsel und aktiviert die Ausscheidungsfunktion des Körpers.“ Für die Herstellung eines Lehm-Bades werden mindestens 240 Kilo frischer Lehm aus örtlichem Vorkommen bereitgestellt. „Er wird weder erhitzt noch anderweitig behandelt“, sagt Sylvia Otto. „Erst unmittelbar vor der Nutzung wird der Lehm mit Leitungswasser zu einem schlammigen Brei verrührt, damit man gut in ihm sitzen und ihn selbst auf alle gewünschten Körperstellen auftragen kann.“ In der Regel verbringen die Gäste 30 bis 60 Minuten im Lehm von Lindig, der durch die Ablagerung von Gesteins-Verwitterungsprodukten im Lauf der letzten 65 Millionen Jahre entstanden ist. „Er enthält eine Vielzahl von Mineralien, die maßgeblich für den Wellness-effekt verantwortlich sind. Nach dem Bad schabt man sich den Lehm-Brei wieder ab und säubert den Körper anschließend gründlich unter der Dusche. Gebrauchter Lehm wird ausgetauscht und nicht wieder für Wellness-Zwecke verwendet“, erklärt Sylvia Otto. Lehm-Anwendungen waren bereits im Altertum für die Behandlung von Krankheiten und Verletzungen geschätzt. Dem evangelischen Pastor Emanuel Felke (1856-1926) – er gilt als Vater der Komplex-Homöopathie – ist es zu verdanken, dass Lehm als Heilmittel wieder entdeckt worden ist und in der naturkundlichen Therapie eingesetzt wird. „Indikationen für ein Lehmbad sind zum Beispiel entzündliche Gelenkbeschwerden, akute Arthrose-Schübe, Erschöpfungszustände, Venenerkrankungen, Prellungen oder Stauchungen“, sagt Dr. Matthias Menschel, Arzt für Naturheilverfahren in Bad Sobernheim, wo Felke von 1915 bis 1925 segensreich wirkte und einen regelrechten Kurbetrieb aufbaute. „Auch zur Vorbeugung, besonders bei einer Infekt-Anfälligkeit, hat der Lehm-Pastor seinen Patienten damals schon ein Bad in der Lehm-Suhle empfohlen“, weiß der Felke-Experte. „Nach einem Ganzkörperbad im Lehm fühlt man sich wie neu geboren“, versichert Lehmhof-Besitzerin Sylvia Otto.


Der Allgemeine Anzeiger Jena berichtete am 27.05.2015 wie folgt: 

Mohn als Wegweiser

Am 14. Juni geben 17 private Gartenbesitzer im Saale-Holzland-Kreis einen Einblick in ihre Paradiese

Von Friedhelm Berger

Seit 2001 wird in Thüringen der «Tag der offenen Gärten» durchgeführt. 20 Städte und Regionen mit rund 350 Privatgärten beteiligen sich in diesem Jahr an der Veranstaltung, deren Vorbild aus England kommt. Im Saale-Holzland-Kreis findet der Aktionstag am 14. Juni statt. Dann geben 17 Gartenbesitzer einen Einblick in ihre kleinen Paradiese. Eine Mohnblume weist den Besuchern den Weg.

«Vorgestellt werden wunderbare Kräutergärten, Rosen- oder Staudengärten, Gemüsegärten sowie Erholungs- und Wohngärten. Aber auch zauberhafte Haus- und Bauerngärten und ausgefallene Künstler-Gärten», schwärmt Meike Trepte aus Gniebsdorf (bei Bürgel). Die Diplom-Ingenieurin für Garten- und Landschaftsgestaltung im Ruhestand organisiert zusammen mit Brigitte Rosenkranz vom Gartencenter in Eisenberg ehrenamtlich den ganz besonderen Garten-Sonntag.

Hochbeete im Lehmhof Lindig

Der Allgemeine Anzeiger hat sich in den Gärten umgeschaut – und folgende Tipps zusammengestellt:

  • Kräutergarten mit 180 Heil- und Küchenkräutern am Fuß der Schlosskirche in Eisenberg.
  • Farblich abgestufter Stauden- und Bauerngarten von Familie Voigt in Willschütz Nr. 13.
  • Bonsai-Garten von Sven und Kathrin Kattein im Stadtrodaer Wohngebiet Siechtal, Zeitzgrundblick 1.
  • Naturnaher Künstler- und Skulpturengarten von Bildhauerin Barbara Neuhäuser in Gröben, An der Kirche 1.
  • Erholungsgarten mit Badeteich, Stauden- und Gehölz-Raritäten von Familie Geyer in Bad Klosterlausnitz, Am Triftberg.
  • Romantischer Pfarrgarten mit historischen Natursteinmauern in Orlamünde, Burgstraße 65.
  • Garten der Besinnlichkeit von Familie Gernhardt in St. Gangloff, Am Forsthaus 5, mit beeindruckendem Baumbestand.
  • Harmonischer Bauerngarten von Stefan und Gabriele Noack in Zimmritz mit Rosenpavillon (englische Rambler-Rosen) und herrlichem Weitblick auf das Tünschental.
  • Schön und schrill: Künstlergarten mit Plastiken von Familie Bach in Großkröbitz bei Altenberga.
  • Lehmhof von Sylvia Otto in Lindig mit Gemüsegarten-Anlage in Form von 16 Hochbeeten. Außerdem: Kräutergarten, 40 Jahre alte Magnolie als Kletterbaum für Kinder, Wassertretbecken. Gastronomie in einem 30 Meter langen Lindwurm aus Holz.

Für Besucher sind nach Angaben von Brigitte Rosenkranz Pläne mit den Adressen aller Teilnehmer am «Tag der offenen Gärten» samt Kurzbeschreibung erhältlich. «Damit können sie sich – je nach Interesse – ihre ganz persönliche Garten-Tour zusammenstellen.» Mike Trepte: «Die Gartenbesitzer öffnen ihre kleinen Paradiese in der Zeit von 10 bis 17 Uhr. Sie stehen gerne zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung und helfen auch mit praktischen Ratschlägen weiter.»


Die OTZ-Jena berichtete am 26.02.2015 wie folgt: 

Längst vergessenes Handwerk wieder in Erinnerung rufen

In Lindig ist er nicht zu übersehen, der 28 Meter lange Lindwurm. Das Innere bietet Platz zum Kaffeetrinken und birgt altes Landwirtschaftsgerät. Hofinhaberin Sylvia Otto hat aber noch mehr vor.

Von Annett Eger

Lindig. „Ich weiß noch, als Kind saß ich immer in der Besenbinderei genau gegenüber . Das war so schön“, erinnert sich Sylvia Otto, die Inhaberin des Lehmhofes in Lindig. Mit der industriellen Produktion ist das alte Handwerk des Besenbindens in Vergessenheit geraten. Das will Sylvia Otto ändern. Dort, wo sich seit vergangenem Jahr der Lindwurm durch den Garten schlängelt und die Gäste zu Kaffee und Kuchen einlädt und zum Bestaunen alter Gerätschaften animiert, sollen kleine Hütten gebaut werden, die alte Gewerke vorstellen. Neben der Besenbinderei schwebt ihr eine kleine Schmiede vor. Auch das Dengeln von Sense oder Sichel, das Schleifen von Messern und Scheren oder die Arbeit mit einer Abrichtbank sollen vorgestellt werden. „Vor allem die Kinder sollen nicht nur schauen, sie sollen sich auch ausprobieren können und ein Gefühl dafür bekommen, wie schwer einst die Arbeit vor der Motorisierung war“, erklärt sie ihren Wunsch. Damit der schon bald Realität wird, will sie nichts unversucht lassen und verschiedene Fördermöglichkeiten für ihr Projekt ausloten. Eine ist „Leader“. Dahinter verbirgt sich ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden.

lindwurm

Mit dem Bau des Lindwurms konnte Sylvia Otto schon einmal die Regionale Aktionsgruppe, die über die Vergabe der Fördermittel entscheidet, überzeugen. Nun soll das noch einmal gelingen. Vorstellen will sie das Werkstätten-Konzept am 3. März zur Fachexkursion der Regionalen Aktionsgruppe Saale-Holzland e.V. Die hat die „Leader-Akteure“ eingeladen, im südlichen Teil des Saale-Holzlandes auf Stippvisite zu gehen. Besucht werden geförderte Projekte der letzten sieben Jahre, wie die Brehm-Gedenkstätte in Renthendorf, das Schloss „Zur fröhlichen Wiederkunft“ in Wolfersdorf oder den Kindergarten in Altendorf. In der Mittagszeit hat sich die Gruppe im Lehmhof in Lindig angekündigt.

Der Lindwurm im Lehmhof in Lindig ist begehbar. Dass die Augen leuchten und die Zunge wackelt, ist nicht nur für Kinder ein Spaß. Foto: Annett Eger


Die OTZ-Jena berichtete am 30.07.2014 wie folgt: 

Lindwurm speit Rotwein: Hoffest auf dem Lehmhof in Lindig

Nicht Blut, sondern Rotwein wird am Sonnabend, dem 2. August, ab 14 Uhr zum Hoffest im Lehmhof in Lindig fließen.

Von Annett Eger

Lindwurm

Lindwurm am Lehmhof in Lindig bietet Platz zum Ausruhen und Kaffeetrinken. Foto: Silvia Otto

Lindig. Symbolisch wollen die Handwerker, die das 28 Meter lange, 2,70 Meter hohe und ebenso breite Getier im Garten gebaut haben, erlegen. „Die Gäste erwarten aber noch viele andere Gaumenfreuden und die Vorstellung alter Gewerke“, kündigt Hofinhaberin Sylvia Otto an. Der Lindwurm nämlich, der Platz für die Bewirtung von 70 Gästen bietet, beherbergt auch eine Ausstellung. Dreschflegel, Sensen, Sägen, Hacken, Hand- und Honigschleuder, die auf dem 400 Jahre alten Bauernhof in Nutzung waren, werden hier gezeigt. Vorgestellt wird, wie einst gedengelt, geschliffen oder mit der Sense gemäht wurde. Und auch musikalisch wird am Sonnabend etwas in Lindig geboten. Ohrwürmer aus der West Side Story oder von Abba werden zu hören sein. Gesungen werden sie von den Mitgliedern eines Stuttgarter Chores, der derzeit seine Singefreizeit in Thüringen absolviert. „Die Generalprobe dafür wird bei uns in Lindig stattfinden“, freut sich Sylvia Otto.

Für staunende Blicke wird außerdem die Akrobatikgruppe des Farbenkinderhofs aus Freienorla sorgen. Der Eintritt zum Fest ist frei.


Die OTZ-Jena berichtete am 13.06.2014 wie folgt: 

Lindwurm nicht nur im Wappen in Lindig

Offizielle Einweihung des begehbaren Lindwurms am Sonntag im Lehmhof Lindig.

Von Annett Eger

Lindwurm

Der Lindwurm wird am Sonntag eingeweiht.Foto: Eger

Lindig. Warum der Lindwurm im Wappen von Lindig vom Heiligen Georg und im Wappen von Kahla von der Heiligen Margarethe getötet wird, davon erzählt ein Theaterstück. Aufführen wollen es Schüler des Jenaer Angergymnasiums zur Einweihung des von innen begehbaren Lindwurmes am Sonntag, dem 15. Juni, um 15 Uhr, im Lehmhof in Lindig. Überraschungen gibt es an diesem Tag noch mehr. So hat sich das preisgekrönte Männerballett der Karnevalsgesellschaft „Kleedorf“ angekündigt. Auch der Chor des Rudolstädter Theaters wird auftreten.

Der Bau des Lindwurms bietet 60 Sitzplätze, die für Sommergastronomie genutzt werden sollen. Außerdem dient das Bauchinnere als Ausstellung alter landwirtschaftlicher Gerätschaften und historischer Hauswirtschaftsgeräte. „Dreschflegel, Sensen, Sägen, Hacken, Hand- und Honigschleuder sind alles Gerätschaften, die auf unserem 400 Jahre alten Bauernhof in Nutzung waren und die es immer noch gibt“, erklärt Hofinhaberin Sylvia Otto. Um die Schau anschaulicher zu machen, werden ein Strohochse und ein Strohpferd in Lebensgröße angespannt. Eingeladen sind zur Feier Gäste der Technische Universität Ilmenau, der Steinbeis-Stiftung Stuttgart, des Amtes für Landentwicklung und Flurneuordnung Gera, des Landwirtschaftsamtes Rudolstadt, des Landratsamtes Eisenberg, der Verwaltungsgemeinschaft „Südliches Saaletal“ und des Lindiger Gemeinderates. Mit dem 28 Meter langen Lindwurm schwebt Sylvia Otto noch mehr vor. Der Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde ist eine Idee, die ihr nicht mehr aus dem Kopf geht.


Die OTZ-Jena berichtete am 12.12.2013 wie folgt: 

Lindig: Lindwurm schnaubt und raucht

Im Lehmhof wird die Symbolfigur lebendig.

Lindig. Er hat feurige Augen und aus seiner Nase schnaubt und raucht es, seine Rückenflosse bewegt sich beim leisesten Windhauch – die Rede ist vom Lindwurm, der im Lehmhof in Lindig aufgetaucht ist.

Keine Angst, das „Ungeheuer“ versteckt sich nicht im Dickicht, ganz im Gegenteil, im Garten ist es nicht zu übersehen. Sylvia Otto, wollte den Lindwurm, der in Lindig als Symbolfigur im Siegel und im Wappen zu finden ist, mehr ins Bewusstsein rücken und lebendig werden lassen. „Der sagenhafte Lindwurm beschäftigt mich seit vielen Jahren. Kürzlich besuchte ich Lindwürmer in Schwarzenberg, aber auch in Portugal und auf der Insel Malta fiel mir der Wurm auf.“

Lindwurm

Sylvia Otto zeigt den Lindwurm. Im Inneren soll eine Ausstellung untergebracht werden. Foto: Annett Eger

Aus Ton entwarf sie ein Modell, aus dem Architektin Dr. Maria Hoffmann aus Gera einen Entwurf zeichnete. Die Zimmermannsleute der Firma Gruß aus Gumperda setzten die Zeichnung um und bauten innerhalb von zwei Monaten einen 28 Meter langen, 2,70 Meter breiten und genauso hohen Wurm als Holzständerbau. Gelungen ist es der Lindigerin, für das Projekt Unterstützer zu finden. So steuerte das Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung über das Programm der Dorferneuerung die Hälfte der insgesamt 38 000 Euro Baukosten als Fördermittel bei.

Der Bauch ist vom Garten aus begehbar. „Platz bietet er für gut 100 Mann“, sagt Sylvia Otto, die jüngst zum Richtfest des Lindiger Lindwurmes das gleich getestet hat. Und sie wäre nicht Sylvia Otto, wenn sie für das Innere nicht auch eine Idee hätte. “ Dreschflegel, Sensen, Sägen, Hacken, Hand- und Honigschleuder sind alles Gerätschaften, die auf unserem 400 Jahre alten Bauerhof in Nutzung waren und die es immer noch gibt“, erklärt sie. Die Landwirtschaftsmaschinen und die historischen Hauswirtschaftsgeräte sollen im Bauch des Wurms ausgestellt werden. Um die Schau anschaulicher zu machen, sollen ein Strohochse und ein Strohpferd in Lebensgröße angespannt werden. „Das Geschirre sowie Egge und Pflüge haben wir bereits erworben“, sagt die Lindigerin. Besucher sollen die Gerätschaften aber nicht nur anschauen können, Infotafeln sollen ihren Einsatz erklären und somit einen Eindruck vermitteln, wie es früher in der Landwirtschaft zuging.

Da es im Inneren so gemütlich sei, solle den Gästen künftig hier auch Kaffee und Kuchen serviert werden, kündigt sie an. Läuft alles nach Plan, dann soll die Ausstellung im April nächsten Jahres eröffnet werden. Bis dahin soll die Wurmhülle noch Rückenschuppen erhalten und begrünt werden.

Einen Wunsch hat Sylvia Otto noch: So schwebt ihr der Bau von „Mach-Mit-Werkstätten“ vor. Nahe des Lindwurms sollen eine Feldschmiede, eine Holzabrichte und ein Dengelplatz entstehen. „Von der Ausstellung animiert, könnten sich Besucher selbst in alten Handwerkstechniken üben. Die Schulen der Region könnten diese Werkstätten zum anschaulichen Physik- und Geschichtsunterricht nutzen“, sagt Sylvia Otto. Sie hofft, dass es kein Traum bleibt.


Die OTZ-Jena berichtete am 28.09.2013 unter der Rubrik „Jena und Umgebung“ wie folgt: 

Jetzt Schwarz auf Weiß

Lehmhof in Lindig kann sich
„Anerkannter Thüringer Kneipp-Ferienhof“ nennen

 

Sylvia Otto mit Kneipp-Anerkennung

Von Annett Eger

Lindig: Nicht selten klopfen im Lehmhof in Lindig Radfahrer an, die eine Pause einlegen wollen. Für geschwollene Füße hat Hofinhaberin Sylvia Otto das richtige Mittel. „Ein paar Minuten mit den Füßen im Lehm­tretbecken verschaffen schnelle Linderung.“ Kräutertee oder frisch gepresste Fruchtsäfte werden von den Gästen auch nicht abgeschlagen. Was die Lindigerin schon seit Jahren praktiziert, hat sie jetzt Schwarz auf Weiß bestätigt bekommen. Sei gestern kann sich der Lindiger Hof ­“Anerkannter Thüringer Kneipp-Ferienhof“ nennen.

Dr. Sigurd Scholze, Vorsitzender des Kneipp-Bund Landesverband Thüringen, und Anke Pannasch, Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft „Ferien auf dem Lande in Thüringen“ e.V., überreichten ­gestern die Ernennungsurkunde und eine Plakette, die nun gut sichtbar am Gebäude angebracht werden soll. „Gelungen ist hier eine ideale Kombination aus dem Heil- und Wirkstoff Lehm und den Wirkprinzipien des Pfarrers Sebastian Kneipp. Das ist einmalig in Thüringen „, erklärt Scholze.

Der Lehmhof Lindig ist damit einer von derzeit fünf Thüringer Kneipp-Ferienhöfen, die ihren Gästen naturnahe und ganzheitliche Erholung und Entspannung anbieten. Wie Anke Pannasch berichtet, sind die Anforderungen für die Erlangung des Zertifikates hoch. „Grund­voraussetzungen sind eine kneippspezifische Qualifizierung und die jährliche Fortbildung. Behaglich mit natürlichen Materialien eingerichtete Unterkünfte, eine Sauna oder gesundheitsfördernde Angebote wie Wasseranwendungen, Kräuterkurse sind nur einige Beispiele für eine Reihe notwendiger Kriterien. Sylvia Otto habe außerdem noch einen Lehrgang besucht, um sich zum „Gesundheitscoach“ ausbilden lassen.

Das nahm sie gern in Kauf, weil das Interesse für Lehm­therapien wächst. „Bis ins nächste Jahr hinein, sind alle Wochenenden ausgebucht“, erzählt sie. Die heilende Wirkung von Lehm können Gäste in Lindig bei einem Lehmbad, mit Lehmpackungen oder einer Lehmschlammganzkörpertherapie im Dampfbad im Rahmen einer Felke-Kur erfahren. Den Hof hat Sylvia Otto seit 2003 in Lehmbauweise ausgebaut und rekonstruiert. Dafür hatte sie zwei Jahre Lehmbau und ökologisches Bauen an der Bauhaus-Universität Weimar studiert.


Die OTZ-Jena berichtete am 24.07.2013 unter der Rubrik „OTZ-Landpartie“ wie folgt: 

Ein kleines Paradies

Der Garten des Lehmhofs in Lindig lädt zwischen Kräuterterrasse und Hochbeeten zum Verweilen ein. Für Erfrischung sorgen Wasser- und Lehmtretbecken und bald auch ein Abkühlbecken und Pool.

Von Stefanie Kob

Lindig. Sylvia Otto hat ein großes Herz. Mit ganz viel Liebe hat sie den über 300 Jahre alten Bauernhof ihrer Eltern in dem kleinen Ort Lindig nahe Kahla seit 2003 zu einem Lehmhof ausgebaut. Dafür studierte sie zwei Jahre Lehmbau und ökologisches Bauen an der Bauhaus-Universität zu Weimar. 2005 war die Stroh- und 2008 die Heuscheune fertiggestellt. „Am Kellergewölbe habe ich einen Schlussstein von 1594 entdeckt“, sagt Sylvia Otto lächelnd. „Ich wollte den Hof wieder aufbauen; so bleibt von der Geschichte etwas da.“

Lehmhof-Lindig

Jedem Gast wendet sie sich voller Hingabe zu. Der 30-jährige Lehmbauer François Adler aus Kahla und die 26-jährige Praktikantin Anastasia Vorozheykina aus Kaliningrad stehen ihr helfend zur Seite. Petra Bock engagierte sich bereits sieben Jahre im Service-Bereich.

Der Lehm hält die Häuser gerade jetzt – in den warmen Sommermonaten – sehr kühl. Im Hof finden sich zudem zahlreiche schattige Plätzchen. Ein Magnolienbaum am Spielplatz spendet Schatten. Er bietet auf mehreren Ebenen Platz für etwa 20 Kinder. Hier hat die Inhaberin eine Schwengelpumpe mit Zisterne installiert, in der die kleinen Gäste nach Belieben matschen können. Auch Schaukeln, Rutschen und Sandkasten befinden sich im Schutz des Baumes.

Meerschweinchen, Kaninchen und Katzen können auf der hinteren Seite des Hofes gestreichelt werden. „Ich möchte zwei Ziegenböcke anschaffen“, sagt Sylvia Otto. „Wir wollen sie dressieren, damit sie mit spazieren gehen können.“

LehmtretbeckenDurch die hintere Tür gelangen die Besucher direkt zur Kräuterterrasse. „Ich habe etwa 50 verschiedene Teesorten im Garten“, sagt Sylvia Otto. Immer wieder bietet sie ihren Hausgästen an, selbst Tee im Garten zu pflücken. „Minze eignet sich an heißen Tagen besonders als Erfrischungstee“, erklärt Sylvia Otto. „In meinem Garten wachsen zehn Pfefferminzarten“, sagt sie. Die Seniorin empfiehlt auch Zitronenverbene, Zitronenmelisse, Ingwerminze oder Muskatellersalbei. „Wir süßen alle Tees mit Stevia. Dafür sollte man zwei Blätter auf einen Liter Wasser geben.“ Stevia-Blätter schmecken süß und ersetzen Zucker.

Neben der Kräuterterrasse wurde ein Wassertretbecken angelegt. Hier können Besucher im Storchengang nach Dr. Kneipp ihre Füße kühlen und ihren Kreislauf in Schwung bringen. Daneben steht ein Armkühlbecken zur Verfügung, dessen Wasser ebenso erfrischend wirkt.

Einige Schritte weiter lassen sich Runden im Lehmtretbecken drehen. Bis zu den Knien reicht einem hier der Schlamm. „Die obere Schicht besteht zu 30 Zentimetern aus gerührtem Lehm“, erklärt Sylvia Otto. „Im Untergrund liegt ganzer Lehm“, so die Expertin. „Das Laufen im Lehm wirkt wie eine Lymphdrainage für die Beine.“ Wer sich Ausruhen möchte, kann sich auf der „Chinesischen Mauer“ niederlassen. Diese Stampflehm-Mauer hatte Sylvia Otto im letzten Jahr mit Studenten aus China aufgebaut.

Chinesische MauerDirekt um die Ecke schließt sich eine Gartenküche an, in der im Freien zum Beispiel Gerichte im Wok gekocht oder im Ofen gebacken werden können. Ein großer Steintisch steht als Arbeitsfläche bereit. In den nahen Hochbeeten wachsen Salate, Kohlgemüse, Fenchel, Bohnen, Erdbeeren und zahlreiche Gewürzpflanzen wie Bohnenkraut, Ysop, Beifuß, Estragon, Basilikum und Liebstöckel. „Die Hausgäste dürfen das frische Gemüse und die Kräuter aus dem Garten nehmen“, sagt Sylvia Otto.

„Ich verfolge das Ziel der ruhigen Erholung mit ausgewählten Wellness-Therapieverfahren.“ Neben dem Wasser- und Lehmtretbecken gibt es auch eine Lehmsuhle sowie eine Lehmsauna mit Relax-Zone. „Ich möchte noch ein Abkühlbecken anlegen und einen Pool“, verrät die Besitzerin. Der Bau ist für August vorgesehen. Nach dessen Fertigstellung können sich ihre Gäste auch dort erfrischen. Sylvia Otto hat sich als Kind auf dem Hof ihrer Eltern sehr wohl gefühlt. „Als ich hierher zurückkehrte, wuchsen meine Kräfte“, sagt sie. „Ich versuchte, sie zu lenken.“

Entgiftender Effekt für den Körper

Lehm-Wellness bei Sylvia Otto

Lindig. Auf Sylvia Ottos‘ Hof gibt es eine Lehmsuhle: Hier kann man sich nackt im Schlamm wälzen und sich die positiven Eigenschaften des Naturstoffes zu Nutze machen. „Lehm wirkt entgiftend und hat einen positiven Effekt auf das Immunsystem“, erläutert Sylvia Otto.

Dem Bad Sobernheimer Pastor Emanuel Felke (1856-1926) ist es zu verdanken, dass der Lehm als Heilmittel zum festen Bestandteil der naturheilkundlichen Therapie wurde. Lehmanwendungen waren bereits im Altertum für die Behandlung von Krankheiten und Verletzungen bekannt und geschätzt. Nicht nur die Mineralpartikel machen den Lehm so wertvoll. Er kann auch große Mengen Säuren und Giftstoffe aufnehmen, massiert die Haut und macht mit seinem Eigengewicht die Blutgefäße elastisch.

Sylvia OttoLehm ist als Bad, Packung oder Schlamm-Ganzkörpertherapie im Dampfbad im Rahmen einer Felke-Kur anwendbar. Durch lokale Lehmpackungen hat man die Möglichkeit, die Durchblutung gezielt zu steuern und Beschwerden örtlich zu behandeln. Sie werden auch bei geschwächten Menschen eingesetzt, die ein Lehmbad zu sehr anstrengen würde.

Je nach Erkrankung kommt der Lehm kalt (bis 20 Grad, zum Beispiel bei Entzündungen) oder warm (37 bis 43 Grad, zum Beispiel bei Verspannung oder Arthrose) auf die Haut. „Der Lehm zieht Entzündungen und Schmerzen aus dem Körper“, sagt Sylvia Otto, die ihre Gäste auch mit Tee verwöhnt, während sie im Lehm sitzen.

Auf einen Blick

Genießen im Scheunenhofcafé
Im Scheunenhofcafé serviert Sylvia Otto täglich leckeren frisch gebackenen Kuchen. Von Bienenstich über Kirsch- oder Mohnkuchen bis hin zu Quarkkuchen haben die Gäste freie Wahl. Die Bäckerin nutzt vor allem Früchte der Saison. Außer Kuchen kann man hier auch feine Kräutersuppen genießen und sich von Sylvia Otto zu ökologischem Bauen, Lehm-Wellness und Gestalten mit Lehm beraten lassen.

Feiern im Lehmhof Lindig
Das Hofcafé bietet 36 Sitzplätze. Hier gibt es außerdem eine Kleinkunstbühne. Im Sommer können bei schönem Wetter noch 54 weitere Plätze auf einer Hochterrasse oder im Garten in Anspruch genommen werden. Das Hofcafé eignet sich für Familienfeiern und Weiterbildungsveranstaltungen für bis zu 40 Personen.

Idyllische Ferienwohnungen
Zwei ehemalige Scheunen hat Sylvia Otto zu Ferienwohnungen mit großen Laubengängen idyllisch und großzügig ausgebaut. Sie wurden in traditioneller Lehmbauweise hergestellt und sind mit Fußboden- und Wandheizung ausgestattet und im Landhausstil eingerichtet. Beide sind zur Selbstversorgung geeignet, können jedoch auch mit Frühstück, Halb- oder Vollpension gebucht werden.

Termine im Sommer 2013
Seit dem 15. Juli lädt die Inhaberin des Lehmhofs Kinder und Jugendliche zur Ferienbastelzeit ein. Dieses Angebot gilt bis zum 23. August. Am 3. August wird Hoffest gefeiert. Mit dem Weinfest am 21. September wird der Sommer 2013 verabschiedet.

KarteAnfahrt zum Lehmhof Lindig
Lindig ist über die L 1110 erreichbar. Am Abzweig der K169 führt der Weg aus Kahla direkt nach Lindig, Dorfstraße 39.

Öffnungszeiten & Kontakt
Der Lehmhof Lindig hat täglich von 14 bis 18 Uhr und auf Vorbestellung geöffnet. Für Gruppen ist es ratsam, sich anzumelden. Sylvia Otto: 036424/ 76991


Die OTZ-Jena berichtete am 17.05.2013 wie folgt: 

Von Elefanten und Kopfgeldjägern

Multivisionsshow am Sonntag im Lehmhof

Lindig. OTZ/Eger. Wie Ivonne Peupelmann in Laos versucht hat, den „Elefantenführerschein“ abzulegen, ist nur eine Geschichte, die Besucher am Pfingstsonntag um 17 Uhr im Lehmhof in Lindig erfahren werden, die, wie sie in Borneo auf ehemalige Kopfgeldjäger traf eine andere.

Mit ihrem Vortrag „Mein Abenteuer Südostasien“ nimmt sie die Gäste mit auf die Reise, die sie selbst 2011 allein von Bangkok nach Borneo unternommen hat. 278 Tage, fünf Länder, 61 verschiedene Schlafplätze, 30 Tage im Dschungel, 25 Tage auf einem Segelboot, zehn Gastfamilien, 15 Inseln und vier Paar durchgelaufene Schuhe – ihre Erlebnisse hat sie in eine Multivisionsshow festgehalten, die sie nun in Lindig zeigt. Mit dabei sein können die Zuschauer, wie abseits ausgetretener Pfade das Leben in Gastfamilien erlebte oder im Dschungel zu recht kam. Neben den Begegnungen mit den Menschen, will sie von den Eindrücken erzählen, die Kultur und Region hinterlassen haben. Natürlich wird es in den 100-minütigen Vortrag, der auch mit Musik unterlegt ist, ebenso viele Tier- und Landschaftsaufnahmen zu sehen geben.

Ivonne Peupelmann auf Elefant

Ivonne Peupelmann zeigt ihre Multivisionsshow im Lehmhof in Lindig. Foto: privat

Abgerundet wird die Veranstaltung am Sonntag mit einem kulinarischen Leckerbissen. Lehmhofinhaberin Sylvia Otto wird Thailändisches Curry zubereiten und im Anschluss des Vortrages servieren. „Ich habe während meiner Reise natürlich auch gegessen. Immer da, wo es mir besonders gut geschmeckt hat, habe ich mir von den Gastfamilien Zettel und Stift geben lassen und das Rezept aufgeschrieben“, berichtet die 33-Jährige aus Jena, die sich als Fotografin selbstständig gemacht hat. Eine Foto-Ausstellung ist noch bis zum 24. Mai im Jenaer Gasthaus „Zur Noll“ zu sehen. „Im Anschluss möchte ich die Bilder gern im Lehmhof in Lindig zeigen“, kündigt Ivonne Peupelmann an.


Die OTZ-Jena berichtete am 19.04.2013 wie folgt: 

Von einer besonderen Beziehung

Birgit Rieger stellt ihren Erstlingsroman „Ein kleines Stück vom Leben nur“ am Sonntag im Lehmhof in Lindig vor

Kahla (OTZ/Eger).Schreiben ist eigentlich nicht ihr Metier. Viele Kahlaer und Liebhaber des Kahlaer Porzellans kennen Birgit Rieger vom Porzellanwerk. Dort führt sie den Werksverkauf. Jetzt aber macht die 49-Jährige mit einem Roman auf sich aufmerksam. Am Sonntag, dem 21. April, will sie um 15 Uhr ihr Erstlingswerk mit dem Titel „Ein kleines Stück vom Leben nur“ im Lehmhof in Lindig vorstellen.

Birgit Rieger

Für ihre Geschichte hat sie Realität und Fiktion geschickt verwoben. „Ich liebe Bücher und seit zehn Jahren verfolgt mich der Traum, einen Roman zu schrieben, der den Bau des Hohenwarte-Stausees, aber auch den Verlust der Heimat zum Hintergrund hat“, erzählt sie. Die Liebe für die fjordähnliche Landschaft um den Hohenwarte-Stausee und dessen Geschichte, teilt sie mit ihrem Mann. Beide zieht es jede freie Minute an diesen Ort. Direkt an der Preßwitzer Spitze befindet sich ihr Ferienhaus.

Diese Verbundenheit gab ihr den Anstoß, das Buch zu schreiben. „Besonders hat es mir der Ort Preßwitz angetan, der den Wassermassen weichen musste. 137 Einwohner verloren damit ihre Heimat“, erzählt sie und berichtet weiter, dass sie Kontakt zu ehemaligen Bewohnern aufnahm, in Archiven recherchierte und jede Lektüre zum Thema verschlang.

Die Geschichte kreist um Hanna, die ein Buchcafé führt, verheiratet ist, mit Mann und Sohn ein Haus bewohnt und ihre Alkoholsucht erfolgreich überwunden hat. Sie könnte zufrieden sein, wenn sie nicht diesen einen Wunsch hätte – ein Ferienhaus am Hohenwarte-Stausee. Ob sich der Wunsch erfüllt, können Leser auf den rund 300 Seiten erfahren.

Auf Interesse stieß sie mit ihrer Geschichte beim Wagner-Verlag in Gelnhausen, der den Roman Anfang des Jahres her-ausbrachte. „Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt, bin ich wie ein kleines Kind umhergehüpft. Meinem Mann habe ich es unter den Weihnachtbaum gelegt“, erzählt die Kahlaerin, die selbst viel und gern liest. An ihrem Erstlingswerk habe sie fünf Jahre immer im Urlaub geschrieben. Dass sie darin vieles aus ihrem eigenen Leben einfließen ließ, verschweigt sie nicht.

Zur Lesung am Sonntag im Lehmhof in Lindig wird sie neben ausgewählten Textpassagen auch alte Fotos von Preßwitz zeigen. Selbst die Kirchenglocken des kleinen Ortes werden zu hören sein.


Die OTZ-Jena berichtete am 09.11.2012 wie folgt: 

Von Kaliningrad auf den Lehmhof in Lindig

Natalia Elizarova und Anastazia Vorozheykina starten freiwilliges ökologisches Jahr

Lindig (OTZ/Eger).Noch fällt Natalia Elizarova und Anastasia Vorozheykina die deutsche Sprache schwer. Das aber soll sich schon bald ändern.

Geht es nach Sylvia Otto, dann sollen die 26- und 25-jährigen Frauen in spätestens vier Wochen die Gäste des Lehmhofes in Lindig begrüßen, sie über die Anlage führen und im Café Kaffee und Kuchen servieren. Die beiden Russinnen, die in Kaliningrad studieren, absolvieren in Lindig ein freiwilliges ökologisches Jahr. Vermittelt wurde sie über den Internationalen Bund. Der wiederum steht in Kontakt mit der Agentur für interkulturelles Training und Management, die ein Büro sowohl in Jena, als auch in Kaliningrad betreibt. „Ich habe bereits gute Erfahrungen gemacht. Deshalb wollte ich wieder, zwei junge Frauen aufnehmen“, berichtet Sylvia KaliningradOtto. Anfang November haben Natalia und Anastasia ihr Quartier in Lindig bezogen. Noch ist alles neu und ungewohnt, berichten sie. Während Anastasia das erste Mal in Deutschland ist, ist es für Nataschon der vierte Aufenthalt. Sie nahm schon an Jugendcamps in Berlin, Bremen und Prettin teil. Diese wie auch jetzt den Aufenthalt in Lindig hat Diana Bitkovskaya organisiert. Die 33-Jährige hat die Agentur für interkulturelles Training und Management 2006 in Kaliningrad gegründet. Seit 2010 bietet sie ihre Dienste auch in Jena an. Nach Thüringen kam sie, weil sie selbst ein freiwilliges Jahr in einem Altenheim in Weimar absolviert hat. Ihre Agentur bietet u. a. Studienprogramme, Sprachkurse, Jugendcamps, Freiwilligendienste, Praktika und Au-pair-Dienste an. Mit der Nachfrage ist sie zufrieden. Derzeit betreut sie 100 ihrer Landsleute, die in ganz Deutschland verstreut sind.

In Lindig dürfte es den jungen Frauen nicht langweilig werden. Neben den Gästen des Hofcafés sollen sie die Schüler der Förderschule bei ihren Projekten betreuen. Auch in Sachen Naturkost werden sie ihr Wissen erweitern können. Sylvia Otto und ihr Team wollen Kindergärten und Schulen im nächsten Jahr einladen, frisches Gemüse in der Gartenküche zuzubereiten. Zum Abschluss sollen sie mit dem Naturkostführerschein belohnt werden. In der Weihnachtszeit werden Pizza, Brot, Brötchen Quark- und Mohnstollen im Hof gebacken.


Annemarie Dr. Mrosk hat am 03.07.2011 den folgenden Artikel als Bürgerbericht auf www.myheimat.de veröffentlicht. Hier können Sie den Originalartikel finden. 

Kunterbunter urgesunder Lehmhof Lindig – ein Tipp für die ganze Familie!

Lehmhof – Lindig : „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“ (aus Goethe’s „Osterspaziergang“).

Die Chefin des Lehmhofs Lindig S.Otto erntet persönlich frische Kräuter und Gemüsezutaten für köstliche Suppen.

Die Chefin des Lehmhofs Lindig S.Otto erntet persönlich frische Kräuter und Gemüsezutaten für köstliche Suppen.

Was es nicht alles gibt! Von einem Lehmhof hatten wir noch nichts gehört. Aber unsere Schwiegertochter hörte nicht auf davon zu schwärmen. Hatten doch Bekannte zu dem Besuch des Lehmhof Lindig bei Kahla in Thürungen sehr geraten. „Es lohnt sich“, beschwor uns Anka, „und ist mal etwas ganz anderes, bodenständig und naturnah.“

Das kam gerade recht. Wir hatten unseren Freunden einen Ausflug „ins Blaue“ versprochen. Es würde sie bestimmt auch interessieren, wie es auf einem Lehmhof zugeht.
Es soll täglich Kaffee und frisch gebackenen Kuchen geben. Sicherheitshalber rief ich vorher noch einmal an. „Aber ich sage Ihnen gleich, daß wir heute 80 Leute hier haben“, klang es am anderen Ende „der Strippe“. Uuii dachte ich, sagte aber entschlossen: „Wenn wir nicht stören, kommen wir gern.“

Der Spaß steht allen 'zu Gesicht' !

Der Spaß steht allen „zu Gesicht“ !

Es gibt viel Freiraum auf solchem bäuerlichen Gelände mit Garten für Hochbeetanlagen, Kräuterbeet-Terassen, Liege- und Ruhezonen, Wellness-Abteilung mit Lehmbad, Erfinderwerkstatt, Spielplatz mit Baumhaus für Kinder, Wasser- und Lehmtretbecken……
Man kann gar nicht alles aufzählen, es ist dort interessant, lehrreich, amüsant und gemütlich zugleich.

Frau Dipl.-Ing. S.Otto führt das Familienunternehmen und verdient unsere Bewunderung. Sie hat mit ihrem freundlichen und ruhigen Wesen alles bestens im Griff. „Der Kuchen ist gerade aus dem Ofen, er muß nur noch etwas ruhen und abkühlen“. Mit frisch gebrühtem Kaffee schmeckte er im Obstgarten an der frischen Luft köstlich.
Wir hatten auch von den guten selbstgemachten Kräutersuppen gehört.
„Kann man etwas später nach dem Kaffeetrinken eine solche bekommen?“ „Die kochen wir Ihnen gern, wenn sie ein halbes Stündchen Zeit haben.“ Die hatten wir natürlich.
Frau Otto erschien mit Schere und Tablett, und flugs ging es in den Garten. Sie schnitt frische Kräuter ab, Estragon kam zuerst dran. Während wir ihr zuschauten, beantwortete sie unsere Fragen:
Mittels des Solarkollektors im Wellnessgartenbereich werden Wasser, Tee und Suppen gekocht, sowie Aufläufe gegart.
Auf dem Dach über der Erfinderwerkstatt, die für 20 Kinder ganzjährig Platz zum Basteln bietet, sind grüne Pflanzungen angelegt.
Die Modelleisenbahn auf 85 m² fährt durch die Lehmwand und begeistert Jung und Alt.
Eine Lehmsauna im Garten ist bereits im Entstehen.

Neben 20 Übernachtungsmöglichkeiten verfügt der Hof über 2 idyllische Ferienwohnungen mit großen Laubengängen für maximal 16 Personen.
Die Verköstigung findet im Cafe, einer ehemaligen zweckmäßig ausgebauten Scheune, statt.
Bei dem heutigen schönen Wetter aber spielt sich alles auf dem großzügigen Hofgelände ab. Die Thüringer Rostbratwürste vom Grill finden raschen Absatz, während im Ofen schon die nächste Pizza bäckt.
Auf den angelegten Etagen gibt es genügend Sitzplätze in üppigem Grün. Von dort können Eltern ihre Kinder gut beaufsichtigen. Die möchten auf den Walnußbaum oder ins Baumhaus klettern, im Sand spielen oder im Wasser plantschen. Außerdem sind die Erwachsenen den kleinen Rad- und Rollersportlern auf dem Hof nicht im Wege. Alle sind gelöst und zufrieden, wunderbar.
Da kommt ja auch unsere Kräutersuppe. Sie duftet und sieht so gut aus, wie sie auch schmeckt.

Ach, es fällt mir ein, daß ich noch gar nichts von der Wellnessabteilung mit Lehmbad erzählt habe. Frau Dipl.Ing. S.Otto steht mit Chefarzt Dr.Menschel aus Bad Sobernheim in fachlicher Verbindung und ist Mitglied des Kneipp-Verbandes. Die Lehmtherapie wird u.a. bei Rheuma, Schwellungen, Entzündungen und Hauterkrankungen angewendet.

Den größten Spaß hatten die Kinder und wir als Beobachter, als Lehmtreten angesagt war. Da blieb kein Auge trocken, so niedlich war das. Bei den Kindern wurden die (Unter-)Hosen aber nicht nur naß! Doch das können die Fotos wohl besser veranschaulichen. ;
(Die erwähnten Fotos im Originalartikel sind im Originalartikel zu finden. ) Viel Spaß und gute Erholung beim Betrachten der Bilder von der Verwirklichung einer originellen Idee..


Die OTZ-Jena berichtete am 04.02.2010 wie folgt: 

Im Hofcafe Burgen besuchen

Neue Wandreliefs im Lindiger Lehmhof sollen Urlauber anregen

Lindig (OTZ/Eger). Das Wasserschloss „Zur fröhlichen Wiederkunft“ in Wolfersdorf/Trockenborn, die Leuchtenburg in Seitenroda oder die Rudolstädter Heidecksburg sind nicht weit voneinander entfernt. Noch näher beieinander liegen sie künftig im Hofcafe im Lehmhof in Lindig. An den Lehmge-fachen entstehen derzeit farbige Lehmreliefs, die verschiedene Thüringer Burgen, aber auch den Herzogstuhl, das Grüne Haus oder das Alte und Neue Jagdschloss zeigen. „Wir wollen unseren Gästen und Urlaubern einfach eine Anregung geben, was sie hier in der Region alles entdecken können“, sagt Hofinhaberin Sylvia Otto. Die Arbeiten führen ihr Sohn Kevin Otto, Hofmitarbeiter Francois Adler und Stuckateurgeselle Tobias Mayer aus Ludwigsburg aus. Letzterer stieß auf den Lindiger Lehmhof durch den Denkmalhof in Gernewitz. Zusammen mit Francois Adler lässt er sich dort zur Fachkraft für Lehmbau ausbilden. „Bei uns in der Gegend ist Lehmbau einfach nicht so verbreitet“, erklärt er die Stippvisite in Thüringen, die nach bestandener Prüfung mit einem Eintrag in die Handwerksrolle belohnt werden soll.

burgen

Kevin Otto, Tobias Mayer und Francois Adler gestalten im Cafe im Lindiger Lehmhof Wandreliefs mit Thüringer Burgen. (Foto: OTZ/Annett Eger)

Die Arbeit im Lehmhof in Lindig biete dazu eine schöne Ergänzung. Für die Suche nach geeigneten Motiven half der Thüringer Tourismusverband „Saaleland“. Aber auch auf historische Postkarten greifen die Männer zurück. Die Bilder werden eingescannt und mit einem Beamer an die Wand „geworfen“. Dann werden die Umrisse eingekratzt und der zuvor eingefärbte Lehm auf- gespachtelt. Wichtig sei, dass der Untergrund gut durchfeuchtet ist, damit er sich mit dem neuen Material verbindet. Gut werden jetzt im Winter die Wellnessangebote mit Lehmbad, Infrarotsauna, Massageliege und Heilkräuteranwendungen angenommen, sagt Sylvia Otto. Am 13. Februar dreht sich alles um den Valentinstag. Ab 15 Uhr können Geschenke gebastelt werden.

Die „Kneipp-intern-Thüringen“ berichtete im Dezember 2010 wie folgt:

Thüringer Kneipp-Forum m Lehmhof Lindig bei Kahla

Ein Glücksfall, wenn Tagungsort und Tagungsthema auf so ideale Weise miteinander harmonieren, wie zu unserem am 30.10.2010 stattgefundenen Thüringer Kneipp-Forum der Vereinsleiter, Kita- und Schulleiterinnen. Der Lehmhof Lindig bot den optimalen äußeren Rahmen,Hochbeete aber auch konzeptionelle Übereinstimmung zwischen unserem Kneipp-Gesundheitsprogramm und der im Lehmhof angebotenen Lehmtherapieanwendungen nach Felke. Dieser Emmanuel Felke (ein evang. Pfarrer) war ein Zeitgenosse von Sebastian Kneipp; er lebte von 1856 bis 1926 und war ebenfalls Vertreter der Naturheilkunde. Durch ihn wurde die bekannte Felkekur begründet. Es ist ein Naturheilverfahren mit den Elementen Licht, Luft, Wasser, und Lehm kombiniert mit Bewegung und Entspannung, vitaminreicher vorwiegend vegetarische Ernährung und homöopathischer Komplextherapie. Indikationen sind Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Haut und des Stoffwechsels. Geführt von der Initiatorin des Lehmhofs, Frau Otto, hatten die Teilnehmer unseres Forums Gelegenheit die dortigen, aus ökologischen Baustoffen errichteten Gebäude, die Kräuterterrasse, eine Hochbeetanlage, ein Lehm- und Wassertretbecken zu besichtigen. Schon diese Aufzählung lässt die VerwandtschaftLehmbecken der beiden Naturheilverfahren erahnen. Natürlich wurde auch gearbeitet. Die 66 Teilnehmer, überwiegend aus thüringer Kneipp-Kindergärten und Kneipp-Schulen, einige Vereinsleiter, Kneipp-Forumder Vorstand des Kneipp-Bund LV Thüringen, die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, der Bildungswart, sowie die Leiterinnen für Kindergarten- und Schulprojekte, hatten Gelegenheit, den Vortrag des 1. Vors. des Kneipp-Bund LV Thüringen, Herrn Dr. med. Scholze, zu hören: „Wer war Sebastian Kneipp? — sein Leben und Wirken — Reflexionen in heutiger Zeit.“

Sylvia OttoDer Vortrag unseres Bildungswartes Herr Löse beschäftigte sich mit der Qualitätssicherung bei Kita- und Schulprojekten. Die anschließende Diskussion war also hinreichend angeregt. Die „Seele“ des Lehmhofs, Frau Otto, kümmerte sich vorbildlich um das leibliche Wohl aller Teilnehmer. Es gab selbstgebackenen Kuchen und wohlschmeckende Kräutersüppchen, die Zutaten kamen selbstverständlich aus ökologischem Anbau. Für diese vorbildliche Betreuung möchten wir uns bei Frau Otto herzlich bedanken. Christine Kühn, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle KB-LV Thür. e.V.

Die OTZ-Jena berichtete am 18.11.2010 wie folgt:

Kalter Lehm macht warm: LehmWellnesstag für Kinder
in Lindig

Lehmtreten

Lehmtreten in der „Badeabteilung“ im Lehmhof, der seit kurzem Mitglied des Kneipp-Bundes ist.

Die Knirpse aus dem Kindergarten „Im Leutratal“ Maua waren gestern die ersten Gäste beim Lehm-Wellnesstag im Lehmhof Lindig.
Lindig. Matschen macht Spaß, den Knirpsen aus dem Kindergarten „Im Leutratal“ in Maua genauso wie allen anderen Kindern. Und doch schaute mancher gestern etwas skeptisch in die Schüsseln und Wannen, die Sylvia Otto im Lehmhof Lindig den Kindern bereit gestellt hatte. Denn die braune Masse darin sah schon etwas komisch aus wie Lehm eben. Aber als der erste mit seinen Füßen in der Wanne stand, fanden sich schnell Nachahmer.
Die Mädchen und Jungen aus dem Kneipp-Kindergarten waren gestern die ersten Gäste beim Lehm-Wellnesstag im Hof von Sylvia Otto. Von ihr erfuhren die Kinder, dass man mit Lehm nicht nur Häuser bauen, sondern auch Krankheiten heilen kann. Sie erklärte ihnen, dass man dafür ähnlich wie beim Wassertreten im Lehmmatsch herum tritt oder gar in eine ganze Badewanne voller flüssigem Lehm eintaucht. „Der Lehm fördert die Durchblutung und hilft Entzündungen oder Prellungen zu heilen. Selbst bei Rheuma, Arthritis oder Sportverletzungen helfen Lehmpackungen oder Bäder“, erzählt die Spezialistin für Lehmanwendungen. „Die Lehmtherapie ist seit etwa 100 Jahren bekannt und geht auf Pfarrer Emanuel Felke (1856-1926) zurück. Er hat die Tradition der Lehmkuren u.a. in Bad Sobernheim begründet, wo sie bis heute erfolgreich als Kuranwendung angeboten wird“, berichtet sie.
„Der Lehm ist ein bisschen kalt, aber auch ein bisschen warm, und die Füße werden ganz doll warm“, beschreibt der kleine Erik seine Empfindungen beim Lehmtreten. „Das ist wie beim Wasser- oder Schneetreten“, ergänzt Felix. „Die verschiedenen Wasseranwendungen und Bewegungsübungen sind unseren Kindern bestens bekannt, denn wir arbeiten schon längere Zeit nach dem Kneipp-Grundsätzen“, berichtet Kita-Leiterin Sylke Pfeifer. In den Lehmhof sind sie gekommen, weil sie sich 2010 am Projekt „Kerngesund auf den Spuren von Kneipp“ beteiligen, das von der Aktion Mensch unterstützt wird. Mit deren Hilfe konnte im Kindergarten auch ein Kneippbecken gebaut werden, das am 2. Dezember offiziell eingeweiht wird. Teil des Programms im Lehmhof war auch ein Besuch im Kräutergarten, in dem die Knirpse Salbei, Zitronenverbene und andere Kräuter sammelten, die dann in den Tee und die Kräutersuppe kamen, die es zum Mittagessen gab.

Angelika Schimmel / 18.11.10 / OTZ

Die OTZ-Jena berichtete am 18.06.2010 wie folgt:

Volles Haus im Lehmhof Lindig

Schüler

Lehmhof in Lindig stehen die Türen offen. Schüler des Kahlaer-Leuchtenburg-Gymnasiums versuchen sich im Feuer-Machen. Mit Feuerstein, Feuerstahl und Zunder gelingt es.

Wie haben die Menschen im Mittelalter gelebt? Antwort auf diese Frage erhalten Schüler der 5. und 6. Klasse des Kahlaer Leuchtenburg-Gymnasiums in dieser Woche auf dem Lehmhof in Lindig.
So authentisch wie möglich sollte es sein, sagt Ralf Braune aus Lindig, der seit Jahren zum Mittelalter forscht und eine große Sammlung mit historischen Handwerksgeräten und Waffen besitzt und vielen durch seine Vorträge bekannt ist. Zusammen mit Hofinhaberin Sylvia Otto bereitete er das Mittelalterprojekt für die Schüler vor. „Man muss sich heute einiges einfallen lassen, um Kinder begeistern zu können“, sagt Braune. Dass er weiß, worauf es ankommt, beweisen die Jungen der Klassenstufe. Die nämlich waren mächtig stolz, als es ihnen gelang, mit Feuerstein, Feuerstahl und Zunder ein Feuer zu entfachen. Gebacken wurde kein Brot. „Das kannte man im Mittelalter nicht“, sagt Sylvia Otto. Sie setzte einen Sauerteig an und mischte frische Kräuter unter. Im Ofen wurden sie zu knusprigen Fladen gebacken. Auch bei kleinen Wehwehchen wusste Sylvia Otto Rat. So gab es nicht etwa ein Pflaster, aus Spitzwegerich band sie einen Schnittwundenverband für den Finger. Das Heilen mit Kräutern stand dann auch am Donnerstag im Mittelpunkt. Heute dreht sich alles um das Bauen im Mittelalter. Das Modell eines Hochständerhauses soll angefertigt werden. Dies soll später für den Unterricht genutzt werden können, kündigt Sylvia Otto an.
Die Schüler aus Kahla sind derzeit nicht die einzigen Gäste im Lehmhof. Einquartiert sind diese Woche auch vier chinesischen Studenten. Sie studieren an der Bauhaus-Universität in Weimar. Mit Lehmbau haben sie sich bislang nur theoretisch beschäftigt.
Das Lehmstampfen und Herstellen von Lehmziegeln und Lehmputz war für sie eine echte Premiere. Verewigt haben sich die Vier auch in den Räumen der Lehmtherapie. Dort brachten sie an einer Lehmwand Tadelakt auf. Der marokkanische Kalkputz soll als Schutz für die Wand dienen. Offene Türen gibt es in Lindig auch am Sonntag. Von 10 bis 18 Uhr beteiligt sich der Lehmhof an der Aktion „Offene Gärten“, die an diesem Tag im gesamten Landkreis stattfindet. Führen will Sylvia Otto die Gäste durch ihre Hochbeete und Interessierten Bauanleitungen dafür verteilen.
Auch die Kräuter, die auf der Terrasse wachsen, werden vorstellt. Senker u. a. für Ingwer-, Schoko- und Mandarinminze können sich Besucher mitnehmen. Für musikalische Unterhaltung und das leibliche Wohl wird mit Kaffee, Kuchen, Kräutersuppen, Bratwurst und Bier vom Fass gesorgt.

Annett Eger / 18.06.10 / OTZ


Die OTZ-Jena berichtete am 22.05.2010 wie folgt: 

Lindig: Im Lehmhof ins Lehmbad steigen

lehmtherapie

* Sylvia Otto (rechts) stößt mit ihrem Sohn Kevin Otto (links) und Rainer Mayer-Staude von der Firma Pflaster-Design aus Kahla auf den neuen Wellnessbereich an.

Einen langen Atem hat Sylvia Otto, Inhaberin des Lehmhofes in Lindig bei Jena, bewiesen. Vor sieben Jahren begann sie, ihre Ideen auf dem elterlichen Hof umzusetzen. Erst entstand das Hofcafé, dann die Ferienwohnungen. Heute fällt um 15 Uhr der Startschuss für die Lehmtherapie.

Gäste können ab sofort bei Sylvia Otto, Inhaberin des Lehmhofes in Lindig, Lehmpackungen und Lehmbäder in Anspruch nehmen. Auch eine Infrarot-Sauna und eine Jade-Thermal-Massageliege können genutzt werden. „Das ist bislang einmalig in Thüringen“, berichtet sie. Entstanden ist die neue Wohlfühloase im ehemaligen Abstellraum des Leiterwagens.

Sylvia Otto spricht von aufwändigen Umbauarbeiten, die ein Jahr dauerten. Das Hofteam habe fünf Tonnen Lehm verbaut. Ideen waren für die nötige Stabilität gefragt. „Wir stehen auf 2000 Sektflaschen. Zur Wärmedämmung wurden sie eingebaut“, berichtet sie davon, dass der darunter liegende Gewölbekeller mit den Flaschen bestückt, verfüllt und mit einer Betondecke versehen wurde. Ansässige Firmen führten die Arbeiten aus und bauten die sanitären Anlagen ein.

Schlüsselerlebnis, sich überhaupt mit Lehmtherapie zu beschäftigen, war ein Schäferhund, der einem Praktikanten auf dem Hof gehörte. „Nach einem Unfall war der Hund schwer verletzt. Mit seiner offenen Wunde legte er sich in den frisch gestochenen Lehm. Ich dachte, jetzt ist alles zu spät, doch die Wunde heilte und er lebte noch zweieinhalb Jahre“, erzählt sie. Fortan eignete sie sich Kenntnisse über die Lehmtherapie nach Emanuel Felke an.

Kontakt nahm sie zu Dr. Matthias Menschel auf. Der Facharzt für Allgemeinmedzin und Naturheilverfahren, der in Bad Sodernheim dem Wirkungsort von Felke Lehmtherapie anbietet, bot seine medizinische Betreuung an. Amtlich bescheinigt bekam Sylvia Otto eine gute Lehmqualität und eine Zulassung für die Therapien.

Der Lehm soll selbst nach dem Bad noch Verwendung finden. Mit Baustoffen gemischt, soll eine Lehmsauna im Freien gestampft werden. Ein Kneipptretbecken, eine Teeterrasse und ein Hochbeet gibt es hier bereits. Kontakt hat die Hofinhaberin auch zu Ralf Michelfelder geknüpft. Der Fitnesstrainer bietet künftig Kurse für Körper und Geist an.

Annett Eger / 22.05.10 / OTZ